Sie nehmen eine gut 75 Jahre alte Frau mit einer ambulant erworbenen Lungenentzündung auf. Sie reagiert gut auf geeignete Antibiotika, allerdings bleibt ihr Hämoglobingehalt bei 100 g/l mit einem mittleren Zellvolumen (MCV) von 80 fl. Ein peripherer Blutausstrich zeigt eine Hypochromie. Ansonsten geht es der Patientin gut und sie nimmt keine belastenden Medikamente. Sie nehmen Verbindung mit ihrem Hausarzt auf und finden heraus, daß ihr Hämoglobin vor 6 Monaten auch nur 105 g/l betrug. Sie wurde bisher noch nie auf eine Anämie untersucht. Sie reden mit ihrem Oberarzt über die Patientin und diskutieren den Gebrauch von Ferritin zur Diagnose einer Eisenmangelanämie. Sie gestehen sich ein, daß sie selbst unsicher sind, wie man das Ergebnis einer Ferritinuntersuchung interpretieren sollte, und wie genau und präzise der Laborparameter Ferritin für die Diagnose einer Eisenmangelanämie ist.
Sie formulieren deshalb die Frage: "Kann bei einer älteren Dame mit einer hypochromen und mikrozytären Anämie eine Eisenmangelanämie aufgrund eines niedrigen Ferritingehalts des Blutes diagnostiziert werden?" Sie fordern eine Ferritindiagnostik an und machen sich auf den Weg in die Bibliothek (10 Tage später kommt das Ergebnis der Ferritinuntersuchung: 40 µg/l).